Sandrine Jalquin: cache cache 2.0 (06.07.−15.09.2024)

Die Eröffnung findet am Samstag, den 6. Juli ab 11 Uhr auf dem Rheydter Markt statt.

Auf was hat sich die Künstlerin Sandrine Jalquin da nur eingelassen? GABA bietet den Künstler*innen keine einfache Bühne: Zwei gläserne Pavillons, die ursprünglich den einzigen Zweck erfüllen sollten, möglichst schnell vom Auto zur Innenstadt zu gelangen sind seit 2023 nun auch Ausstellungsort für Kunst im öffentlichen Raum. Hier versteckt sich die Kunst nicht in Galerien oder Museen, sondern zeigt sich nach außen, rund um die Uhr für jede und jeden.

Sandrine Jalquin empfindet genau diese Situation als Herausforderung — denn ihre künstlerischen Werke sind intim und autobiografisch. Bei GABA reflektiert sie ihre Kindheit und Jugendzeit und insbesondere die Orte, wo sie ganz sie selbst sein konnte. „cache cache 2.0“ ist eine neue Art des Versteck-Spiels. Wo beginnt hier das Öffentliche und wo endet das Private? Die Vitrinen sind gefüllt mit persönlichen Erinnerungen. Alles wirkt irgendwie bedeutsam.

In den vergangenen Monaten experimentierte sie mit sehr unkonventionellen Methoden und Materialien. Es entstanden großformatige Window-Color-Bilder sowie kleine „Home-Videos“, die sich hinter lichten Gardinen verstecken. Muschel-Formen tauchen mehrfach auf. Eine Art „Polly Pocket Muschel“, ein Spielzeug der 90er Jahre, klebt als Window-Color-Bild an der Scheibe. Auch die Logo-Muschel eines bekannten Mineralöl-Unternehmens das auf dem Poster zu sehen ist symbolisierte für Sandrine Glück und Geborgenheit, wenn sie mit dem Auto auf in den Sommerurlaub fuhr.

GABA wird seit 2023 kuratiert von Vesko Gösel und ist initiiert und gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach. Weitere Informationen zu diesem Projekt sind auf Instagram zu finden.

GABA Art Space
Rheydter Markt, Mönchengladbach
Kunst im öffentlichen Raum, rund um die Uhr geöffnet

Ausstellung „cache cache 2.0“ von Sandrine Jalquin
06.07.–15.09.2024
Eröffnung: Samstag, 6. Juli ab 11 Uhr
Rheydter Markt, Mönchengladbach

Die Ausstellung von Sandrine Jalquin auf dem Rheydter Marktplatz wir auch während des parc/ours – Wochenende der offenen Ateliers und Kunstorte am 14. und 15. September 2024 zu sehen sein.

„Nichts als ein Traum“ von Felix Contzen (30.03.-01.06.24)

Felix Contzen studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Er lebt und arbeitet in Willich.

Sein Interesse gilt fortwährend der Landschaft und Natur als Projektionsfläche für unsere menschlichen Sehnsüchte. Seine Werke sind laut der Kunsthistorikerin Stefanie Storck „eine Reflexion über die künstlerische Erschaffung von Natur“.

Er ist, mittels künstlerischen Gebrauchs der Fotokamera, seinen Vorbildern der Romantik wie Caspar David Friedrich, William Turner oder Carl Blechen auf der Spur. Er begibt sich fortwährend auf die Suche nach den Orten, die diese poetischen Bilder der Romantik erzeugen. Die Dauer dieser Suche und die Reise zu diesen Orten beschreibt Felix Contzen als die eigentliche Poesie und Kunst. Für die fünfte Ausstellung bei GABA beschäftigt er sich vor allem mit der benachbarten, spätromanisch-gotischen Hauptkirche Rheydt.

GABA ist initiiert und gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach. GABA wird kuratiert von Vesko Gösel.

Bis zum 1. Juni 2024 ist die Ausstellung von Felix Contzen auf dem Rheydter Marktplatz zu sehen.

„…ist auch nicht mehr so, wie es nie gewesen ist“ (JS) von André Stache (02.12.23–03.03.24)

André Stache ist diplomierter Industrie-Designer und freier Künstler. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Die nun vierte Ausstellung bei GABA ist benannt nach einem persönlichen Zitat vom Vater des Künstlers André Stache. Sie trägt den Titel: „… ist auch nicht mehr so, wie es nie gewesen ist“ (JS)

Diese Aussage klingt absurd. Sie verweist aber darauf, dass sich etwas verändert hat, oder dass man selbst nur denkt, es könnte sich etwas – eine Zeit, ein Ort, ein Gegenstand – zum Nachteil verändert haben. Nun ist das aber auch nur ein Gefühl …

So handelt diese Präsentation in den gläsernen Tiefgaragen-Zugängen auf dem Rheydter Markplatz von sehr kleinen und feinen auch seltsamen Dingen, die André Stache im Hobbykeller seines verstorbenen Vaters vorgefunden hat. Sie handelt aber auch von denen, die er am liebsten gern gefunden hätte (und selbst hinzufügt).

Die Erinnerungen sind fließend. Es bleiben Objekte, die kleine Geschichten erzählen.

Oft fragt sich André Stache beim Rekonstruieren oder Dekonstruieren dieser vielgelebten Gegenstände: Darf man das? – So frei, künstlerisch mit Objekten umgehen, die schon ihre eigene Vergangenheit zu tragen haben?

Seine Werke sind humorvoll, politisch, irritierend und wirken ähnlich wie Fragmente von zeitgenössischen Diskursen, zu denen Wir etwas zu sagen haben.

GABA ist initiiert und gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach. GABA wird kuratiert von Vesko Gösel.

Bis zum 3. März 2024 ist die Ausstellung von André Stache auf dem Rheydter Marktplatz zu sehen.

„PACKED AND THROWN“ von Kathrin Meurer (09.09.-24.11.)

Kathrin Meurer (*1983 in Haan) studierte Dreidimensionale Gestaltung und Kunst auf Lehramt in Wuppertal, Essen und Wien. Sie lebt und arbeitet in Solingen.

Bereits im Studium entwickelte sie Kunstobjekte aus Produkt-Verpackungen, die sie zu bizarren Türmen im Raum stapelte. Sie schuf eine „Verschachtelte Welt“ aus den Resten unseres Konsums. Für Meurer ist das Betrachten von Hüllen, Schachteln und Verpackungen eine absurde Suche nach verpassten Möglichkeiten und Potenzialen. Kathrin Meurer betrachtet den Charakter und besonderen Detail von Dingen. Die Künstlerin untersucht seither diese schnelllebigen, nomadischen Wegwerf-Produkte. Sie verlangsamt und hinterfragt diese kurzen Momente des Auspackens, des Öffnens und Verbrauchens einer Produkthülle. Sie stülpt das Innere nach Außen und dreht das Äußere nach Innen. Durch ein Umformen, Arrangieren und Neukombinieren stellt sie neue Zusammenhänge her.

Kathrin Meurer experimentiert mit Sprayfarben, Folien, Betonabgüssen und Regal-Systemen ähnlich wie in einem Warenhaus. Mit diesen vielschichtigen Dingen, stellt sie in ihren Ausstellungen ein offenes Referenzsystem her, das bekannte Werbebotschaften und Wortspiele, sowie unsere Kollektive Erinnerung und die umgebende Architektur mit einbezieht.

Für die derzeitige Ausstellung „packed and thrown“  bei GABA gibt sie den beiden Tiefgaragenzugängen auf dem Rheydter Markt „Gefühle“.

Die Werbung nutzt bewusst menschliche Bedürfnisse nach Nähe, Wärme und Natürlichkeit für die Vermarkung ihrer Produkte. Darauf verweist Kathrin Meurer bei GABA: an die Produktversprechen der Werbeindustrie, die unsere Gefühle erreichen und am liebsten unseren Verstand ausschalten wollen. Eine Verpackung (packed) transportiert diese Botschaften, doch wird sie meist achtlos weggeworfen (thrown away). Eine alte Praktik, die sich seit Beginn unseres Daseins unendlich wiederholt.

GABA ist initiiert und gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach. GABA wird kuratiert von Vesko Gösel.

Bis zum 24. November ist die Ausstellung von Kathrin Meurer auf dem Rheydter Marktplatz zu sehen.

„DUETT“ von Peter Miller (15.07.-25.08.)

Für die zweite GABA-Ausstellung an den Tiefgaragenzugängen auf dem Rheydter Marktplatz arrangiert der Künstler Peter Miller mehrere bekannte Lieder der 80er und 90er zu neuen Klangbildern. Die Glasfenster gestaltet er mit bekannten Liedtextzeilen. Die Ausstellung wird am 15. Juli um 12 Uhr eröffnet.

Manchmal ist die Coverversion eines Songs besser als das Original oder zumindest bekannter. Aber wenn es ohne das Original nicht hätte existieren können, ist dann ein Lied dem anderen verpflichtet? Wie würden sich zwei Versionen eines Liedes zueinander anfühlen? Lieder brauchen Zeit. Sie brauchen Zeit zum Komponieren, sie brauchen Zeit zum Aufnehmen, aber am wichtigsten ist, dass sie die Zeit der Zuhörer*innen in Anspruch nehmen. Die Lieder ziehen die Hörer*innen in eine verlängerte Gegenwart. Vielleicht haben die Personen in der Vergangenheit eine Version eines Liedes gehört. Vielleicht möchten sie in Zukunft eine andere Version eines Liedes hören. Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, zwei Versionen eines Liedes gleichzeitig anzuhören? Der Künstler Peter Miller versucht dafür eine kreative Lösung zu finden.

Peter Miller ist Bildender Künstler und Professor für Zeitbasierte Medien an der Folkwang Universität der Künste Essen. Er studierte Kunst in Chicago und stammt ursprünglich aus Vermont, USA.

Seine künstlerischen Werke befassen sich mit der Magie von audiovisuellen Techniken, insbesondere der Welt des Kinos und dessen Bestandteile wie Licht – Linse – Projektion – Zuschauer, etc.

GABA Art Space ist ein experimenteller Ort für Kunst. GABA findet in zwei, fast identischen Tiefgaragenzugängen auf dem Rheydter Marktplatz statt. Die Aufgabe für die eingeladenen Künstler*innen, gleich zwei gläserne Treppenhäuser nach außen zu bespielen, machen dieses Projekt zu einer Herausforderung. Der Name dieses neuen Kunstortes GABA thematisiert diese visuelle Doppelung, denn Gamma-Aminobuttersäure (kurz GABA) ist ein wichtiger Botenstoff in unserem zentralen Nervensystem, das unser räumliches Sehen beeinflusst.

GABA ist initiiert und gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach. GABA wird kuratiert von Vesko Gösel.

Bis zum 25. August ist die Ausstellung von Peter Miller auf dem Rheydter Marktplatz zu sehen.

„Fotografische Konversation“ von Lares und Schoger (20.05.-30.06.)

GABA ist ein neuer Ort für Kunst im öffentlichen Raum, der durch das Kulturbüro Mönchengladbach initiiert wurde und gefördert wird. Die erste Ausstellung des neuen Kunstorts eröffnet am 20. Mai um 12 Uhr. Auf dem Marktplatz Rheydt stellen die Künstler Lares und Schoger ihre „Fotografische Konversation“ aus.

GABA sieht sich als Experiment, den multikulturellen Marktplatz in Rheydt mit bildenden Künstler*innen als Kunstraum zu gestalten. Auf der Westseite vom Rheydter Marktplatz, unweit der Cafés, befinden sich zwei Tiefgaragenzugänge. Die lichte, sachliche Bauweise dieser gläsernen Architektur bietet Raum für künstlerische Interventionen.

GABA versteht sich als neuer, öffentlicher Ort für die Kunst mit wechselnden Präsentationen von Künstler*innen, die mit unterschiedlichsten Medien und Themen umgehen. Ob mit Fotografie, Malerei, Objektkunst, Text, Grafik oder Illustration – so werden sich die eingeladenen Künstler*innen auf die gläsernen Treppenhäuser einlassen müssen.

Im Auftrag des städtischen Kulturbüros betreut Vesko Gösel das Projekt im ersten Jahr. Er ist bildender Künstler und co-organisierte darüber hinaus auch temporäre Kunstprojekte in Mönchengladbach, wie 2013 bis 2019 das Kulturprojekt „ÄAA, Änderungen Aller Art“ oder 2020 bis 2021 das „ArtCasino“ auf der Waldhausener Straße.

Kim Jacob Lares und Thomas Schoger werden die Ersten sein, die ihre Fotografien im Dialog miteinander dort zeigen dürfen. Die beiden Künstler tauschen sich digital mithilfe von Fotografie aus. Einer postet ein Foto. Der andere stimmt zu, erwidert, ergänzt oder widerspricht – ebenfalls mit einem Bild. Ohne Worte oder Erklärung. Und doch wird ein Zusammenhang ersichtlich. Jeder für sich fängt außergewöhnliche, alltäglich-poetische Situationen mit der Spiegelreflexkamera ein. In diesem fotografischen Gespräch kommt etwas Erlebtes zur Sprache, von dem sonst vielleicht nie die Rede gewesen wäre. Die Schönheit manch alltäglicher Momente mit der Ambivalenz von der Leichtigkeit und der Schwere des Lebens. Lares und Schoger laden ein, diesem visuellen und intuitiven Dialog beizuwohnen. Es ist, als könnte man einem Gespräch lauschen, das unausgesprochen bleibt. Zwei Freunde unterhalten sich, in Bildern.

Es sind vier verschiedene Präsentationen für 2023 geplant. Die Ausstellungsreihe startet Samstag, den 20. Mai ab 12 Uhr zum Rheydter Markttreiben mit der Ausstellung „Fotografische Konversation“ von Kim Jacob Lares und Thomas Schoger. Sie ist bis zum 30. Juni jederzeit zugänglich.

GABA wird gefördert vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach.

Instagram: @gaba_rheydt