Project Description
- Eröffnung „Kunst im Rathaus“ 2024: v. l. n. r. Sarah Cüppers, Irina Weischedel, Agnes Jaraczewski, Felix Heinrichs (Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach), Irena Kulis, Brigitte Zarm, Fabio Borquez
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei der Eröffnung im Ratssaal, 2024
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Büro des Oberbürgermeisters mit einer Arbeit von Irena Kulis am Eröffnungstag
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Besprechungsraum mit Arbeiten von Fabio Borquez am Eröffnungstag
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
Kunst im Rathaus 2024
Anlässlich der Ausstellungsreihe „Kunst im Rathaus“ präsentieren drei Künstler*innen aus Mönchengladbach ihre Arbeiten im Rathaus Abtei.
Seit 2015 präsentieren im jährlichen Wechsel drei c/o-Künstler*innen ihre Werke in den Räumlichkeiten des Rathaus Abtei. Ziel der Ausstellungsreihe ist es, den Gästen und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung einen Eindruck von der Qualität und Stärke der städtischen Kunstszene zu vermitteln. Das kuratierende städtische Kulturbüro wählte für die diesjährige Ausstellung Fabio Borquez, Irena Kulis und Brigitte Zarm aus. Die drei Künstler*innen zeigen seit dem 27. April 2024 ihre künstlerischen Arbeiten im Ratssaal, im kleinen Besprechungsraum und in den Büroräumen des Oberbürgermeisters Felix Heinrichs präsentieren.
Zum parc/ours Wochenende der offenen Ateliers und Galerien im September haben Interessierte die Möglichkeit an einer Führung durch die Räumlichkeiten teilzunehmen.
Fabio Borquez
Fabio Borquez, gebürtiger Argentinier, absolvierte sein Diplom in Buenos Aires. Vorwiegend bewegt er sich mit seinen Arbeiten im Bereich der Porträtfotografie. Für „Kunst im Rathaus“ widmet er sich jedoch der urbanen Architektur Mönchengladbachs. Als Motive setzt er sowohl prominente Bauten als auch unscheinbare Ecken der Stadt fotografisch in Szene.
„Ein Bild, das einen sprachlos macht, lässt sich kaum mit Worten beschreiben. Das ist die Wirkung der Fotos von Fabio Borquez. Sie lassen den Betrachter verstummen — wegen ihrer Pracht und ihrer Unverblümtheit.
Wegen der bühnenbildmäßigen Inszenierung eines mittelalterlichen Schlosses oder der Schlichtheit eines Ackers im Niemandsland. Borquez Fotos beunruhigen. Sie sind unbequem, wühlen auf. Seine Arbeit führt den Blick weg von der ‚eingerahmten Realität‘ und bringt den Betrachter dazu, sich zu fragen, was hinter dieser Orgie aus Licht und Schatten steckt.“
Valeria Shapira
- Fabio Borquez mit einer seiner Arbeiten im Besprechungsraum
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Besprechungsraum mit Arbeiten von Fabio Borquez
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
Irena Kulis
Seit dem Abschluss ihres Kunststudiums an der Universität zu Köln ist Irena Kulis als bildende Künstlerin in Mönchengladbach tätig. In ihrer Malerei lässt sie die Grenzen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit verschwimmen. Figurationen, Landschaften und Gegenstände entstehen spontan und intuitiv während des Malprozesses. Die farbintensiven Malereien der Künstlerin lassen den Betrachtenden Freiraum für Interpretationen.
„In meiner Kunst wird Erlebtes und Gesehenes durch Farbe visualisiert. Im Vordergrund steht zunächst der freie, experimentelle Umgang mit Farben, die Entstehung von Formen, Flächen und Linien. Der malerische, zum Teil gestische Duktus, wird anfangs durch Assoziation und Intuition geleitet. Erst im weiteren Verlauf wird ein Gegenstand formuliert, wodurch die weitere Verselbstständigung von Farben und Formen verhindert wird. Es ist somit keine abstrakte Kunst.
Im Malprozess wird der Gegenstand, eine Figuration oder Landschaft, immer wieder verändert, ignoriert oder sogar zerstört, um Neues entstehen zu lassen. Das Bild entsteht im Prozess durch einen mehrschichtigen Farbauftrag. Wann dieser Prozess beendet ist, entscheidet die Wirkung des Bildes auf mich.
Meine Werke besitzen oft keine oder nur beschreibende Titel und lassen somit individuellen Interpretationen Raum und sollen die kreative Kraft des Betrachters aktivieren.“
Irena Kulis
- Irena Kulis mit einer ihrer Arbeiten im Bürotrakt des Oberbürgermeisters
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Bürotrakt des Oberbürgermeisters mit einer Arbeit von Irena Kulis
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
Brigitte Zarm
Seit nun vier Jahrzehnten nutzt Brigitte Zarm Federn als ästhetisches Medium für ihre künstlerischen Arbeiten. Die großen Wandobjekte, die sie nun im Ratssaal des Rathauses zeigt, bestehen aus verschiedenen natürlichen Werkstoffen. Durch die Bearbeitung der Federkiele erinnern die entstandenen Strukturen an Skelette oder Netze. Es ergibt sich ein Zusammenspiel aus organischer Materialität und geometrischem Minimalismus.
„Die dem Gefieder verlorengegangene Feder in Symbolisches zu verwandeln, bestimmt seit gut vier Jahrzehnten meine ästhetische Arbeit. Die beiden gezeigten Großobjekte inszenieren ein Spiel von Zeichenhaftem und Materiellem. Die Leichtigkeit von Federflächen und -kielen in den Objekten widerstreitet dabei den rigiden Ordnungen des Figürlichen, Geometrischen und Symbolischen, auf die in visuellen Zitaten angespielt wird.
Ich verstehe, was ästhetisch geschieht, weniger von der Gegenständlichkeit und Geschlossenheit des Werkes her, als von Ereignissen und Verkörperungen in Performances. Der Gestus, der Archaisches einbindet, kreuzt sich mit dem modernen Gestus minimalistischer Abstraktionen. An den Schnittpunkten stellt sich das Performative momentan still. Ein früher Text zu diesen Objekten beschreibt die Wirkung als ‚magische Bannung eines Augenblicks der Windstille. Die Struktur der Objekte schien wie ein Skelett zu sein, wie ein Netz, in dem die Federn sich verfangen hatten.‘ (F. M. Rudel)“
Brigitte Zarm
- Brigitte Zarm mit einer ihrer Arbeiten im Ratssaal
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Ratssaal des Rathaus Abtei mit einer Arbeit von Brigitte Zarm am Eröffnungstag
© Stadt Mönchengladbach, Foto: Andreas Baum
- Brigitte Zarm: Spann-Objekt (Ausschnitt), ca. 320 x 200 cm, bearbeitetes Hanfseil, Metallstangen, Kiele von Möwen- und Taubenfedern, Möwenfedern, Foto: Vesko Goesel