Kunst im Rathaus
Eröffnung Samstag, 26. April, 11:00 bis 13:00 Uhr
Die Ausstellungsreihe Kunst im Rathaus geht in die zehnte Runde. Auch in diesem Jahr bieten die historischen Räume des Rathaus Abtei einen inspirierenden Rahmen für zeitgenössische Kunst. Das städtische Kulturbüro lädt zur diesjährigen Eröffnung am 26. April ein, wenn die drei c/o-Künstler*innen Ora Avital, Annette von der Bey und Thomas Hoffmann ihre Werke im Ratssaal, im Besprechungsraum sowie im Bürotrakt des Oberbürgermeisters präsentieren.
Programm
11:00 Uhr Begrüßung
12:00 Uhr Führungen im Dialog mit den beteiligten Künstler*innen
Rathaus Abtei
Rathausplatz 1
41061 Mönchengladbach
Eintritt frei | Keine Anmeldung erforderlich
- Ora Avital: Good Vibration, 2021, Acryl auf Leinwand, 160 x 140 cm
- Ora Avital: Hautnah, 2025, Nylon gespannt auf Sprungfedern, 100 x 95 x 10 cm
- Ora Avital: Patchwork, 2022, Graphit und Draht auf Leinwand, 50 x 50 cm
ORA AVITAL
Ora Avital arbeitet in den Bereichen Malerei, Skulptur und Installation. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Praxis ist die Linie — in der Zeichnung, auf der Leinwand oder als Draht im Raum. Ihre Arbeiten kreisen um Verbindungen, Strukturen und Systeme, die Menschen und Räume miteinander verbinden oder voneinander abgrenzen. Dabei interessiert sie sich besonders für die Spannung zwischen Ordnung und Freiheit, Stabilität und Auflösung.
Typisch für Avitals Arbeit ist der experimentelle Umgang mit Materialien: Leinwand, Holz, Keramik und vor allem Draht werden kombiniert, verflochten oder gegenübergestellt. So entstehen Werke, die gleichermaßen konstruiert und organisch wirken, klar strukturiert und doch offen für Veränderung.
In ihren Installationen und Objekten visualisiert Avital das Zusammenspiel von Nähe und Distanz, von Halt und Loslassen. Wiederholung, Transformation und das Arbeiten im Raum sind dabei zentrale Elemente ihrer künstlerischen Sprache.
- Annette von der Bey: WIR ATMEN DIE LUFT DIE WIR ATMEN, 2025, Ø 30 cm, Öl auf Leinen
- Annette von der Bey: TURMBAU (Ausschnitt), 312-teilig, 1989—2020, je 20 x 30 cm, Öl auf Leinwand
- Annette von der Bey: TURMBAU (Ausschnitt), 312-teilig, 1989—2020, je 20 x 30 cm, Öl auf Leinwand
- Installation TURMBAU
Annette von der Bey: TURMBAU (Ausschnitt), Installation Kunsthalle Luckenwalde, 1989—2020, je 20 x 30 cm, Öl auf Leinwand
ANNETTE VON DER BEY
„Als das erste Stück der Arbeit TURMBAU – eine 20 cm x 30 cm Ölmalerei auf Leinwand – 1989 entstand, konnte man noch nicht ahnen, dass diese Arbeit sich auf inzwischen über 600 Leinwände ausgeweiten würde. Jedes Stück ist ein Unikat mit einem Platz im festen Bildzusammenhang, kann jedoch auch einzeln betrachtet und neu eingeordnet werden – eine Unendlichkeitsarbeit, die sich stetig erweitert, anpasst und neu zusammensetzt.
Fast als hätte die Arbeit ihren eigenen Willen, fordert der geschwürartige TURMBAU in dieser Installation – WIR ATMEN DIE LUFT DIE WIR ATMEN – eine ganze Wand im Ratssaal des Rathaus Abtei und zeigt sich mit 312 Bildtafeln in einem neuen Muster aus unzusammenhängenden Turmfragmenten.
Diesem Koloss gegenüber steht ein kleiner verlorener Fleck Natur – eine Mooslandschaft, die mit ihrem überraschenden Detailreichtum dazu einlädt durchzuatmen. Die Symbolhaftigkeit dieser fast schon ungerechten Installation muss man wohl kaum erklären, aber der Betrachter ist angehalten, eine eigene Interpretation zu erschließen.“
Clara von der Bey
- Thomas Hoffmann: Folienobjekt, 2023, bemalte PVC-Folie, je 55 x 60 x 8 cm
- Thomas Hoffmann: Folienobjekt, 2023, bemalte PVC-Folie, je 55 x 60 x 8 cm
- Thomas Hoffmann: Folienobjekt, 2023, bemalte PVC-Folie, je 55 x 60 x 8 cm
- Relief, 2024, MDF-Platte mit Ausfräsungen, 25 x 25 x 4,5 cm
- Relief, 2024, MDF-Platte mit Ausfräsungen, 25 x 25 x 4,5 cm
- Relief, 2024, MDF-Platte mit Ausfräsungen, 25 x 25 x 4,5 cm
THOMAS HOFFMANN
„Objekte baut [Thomas Hoffmann] bevorzugt aus Folien über einfachen Holzkonstruktionen oder aus geschichteten Glasscheiben und -elementen zu durchscheinenden Gebilden. Es ist ihm ein Anliegen, in der Verwendung einfacher Materialien […] ästhetische Qualität zu zeigen. Häufig bemalt Hoffmann gestaffelte Elemente partiell, so dass in der Gesamtwirkung die komplexe Räumlichkeit intensiviert ist.
Die Objekte sind einsehbar, Tiefe ist erfahrbar und zugleich diffus zurückgenommen. Es ist, als müssten die Arbeiten im Inneren etwas freigeben. Die Wahrnehmung ändert sich abhängig von Lichteinfall und Standort. Wird Licht reflektiert, wirken Oberflächen geschlossen, die aus anderer Perspektive offen anmuten.“
Angela Wilms-Adrians