„Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption“, erklärte Walter Benjamin und wie jeder apodiktische Spruch ist auch dieser wahr und falsch zugleich. Das Portrait der Künstlerin Julia Kujat, das Henrike Robert (die wir hier als neue Volontärin für die c/o-Künstlerförderung begrüßen dürfen) geschrieben hat, erzählt von der immensen Bedeutung des freien künstlerischen Schaffensprozesses.

Auf der anderen Seite sorgt erst das fertiggestellte Werk dafür, dass eine der wesentlichen Qualitäten von Kunst wirken kann. Es lädt dazu ein, eine Haltung, eine Aussage, eine Frage und natürlich eine Ästhetik von verschiedenen Seiten oder zeitlichen Abständen aus zu betrachten. So schult sich der Blick, das Urteilsvermögen, die Einsicht in und der Respekt für die Notwendigkeit zum Dialog.

Diese Vieldimensionalität der Kunst lässt sich – dann (sprach-)künstlerisch – natürlich auch viel kürzer und prägnanter fassen, nämlich mit dem wunderschönen Titel, den Wolfgang Hahn seiner Geburtstagsausstellung im EA 71 gegeben hat: „sträwrov ist vorwärts rückwärts“.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich auch diesmal wieder von den zahlreichen Kunstereignissen in diesem Quartal in unterschiedlichsten Hinsichten bewegen.