Rückblick auf die c/o Ausstellung 2023

Zusammen – Wenn sich Gegensätze anziehen


Die biennale c/o-Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum der c/o-Künstler*innenförderung spiegelt die Vielfalt und den Reichtum der Kunstszene in Mönchengladbach wider und hebt gleichzeitig die Bedeutung von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Gegensatz in unserer Gesellschaft hervor. Anhand von Werken ausgewählter c/o-Künstler*innen wirft die Ausstellung einen Blick auf die vergangenen Jahre und wagt gleichzeitig einen Blick in die Zukunft der zeitgenössischen Kunst in Mönchengladbach. Die Ausstellung wird kuratiert von Natascha Frieser.

Gemeinschaft, Zusammenhalt und Gegensatz sind Themen, die alle Aspekte unseres Lebens und Miteinanders betreffen – so auch die Kunstszene Mönchengladbachs. Die c/o-Künstler*innenförderung bildet durch ihre Strukturen und die Arbeit des Kulturbüros automatisch eine Gemeinschaft bildender Künstler*innen. Der Zusammenhalt ergibt sich innerhalb der Szene durch Freundschaften zwischen Künstler*innen sowie Kooperationen und Zusammenarbeit oder gemeinsame Ausstellungsbesuche – allein die Mitgliedschaft in der städtischen c/o- Künstler*innenförderung ist sozusagen ein Garant für eine Gemeinschaft. Wie fügt sich da der Gegensatz ein? Einige Fragen, die während der Arbeit an der Ausstellung immer wieder aufkamen, waren: Muss sich eine Gruppenausstellung immer einem Thema homogen fügen? Was sind Vor- und Nachteile einer Gruppenausstellung? Wie lässt sich ein Teil einer so vielfältigen Kunstszene ohne thematische Vorgaben in einer Gruppenausstellung präsentieren? Die Antwort darauf ist: Gegensätze! Denn Gegensätze ziehen sich nachweislich an. Demnach ist einer der wichtigsten Ansprüche an diese Ausstellung, mittels dieser Gegensätze bewusste Spannungen zu erzeugen und die unterschiedlichen künstlerischen Ansätze der einzelnen Künstler* innen hervorzuheben.

Die Ausstellung „Zusammen – Wenn sich Gegensätze anziehen“ bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Positionen der einzelnen Künstler*innen auseinanderzusetzen und dabei neue Perspektiven zu entdecken. Von Malerei (Johannes Veit, Lars Wolter, Yolanda Encabo, Marina Lörwald, Lukas Köllner, Martin Lersch, Michael Beckers, Wolfgang Speen, Irena Kulis, Eva Weinert) und Zeichnung (Julia Kujat, Koshi Takagi, Metin Çelik) über Skulpturen (Petra Wittka, Wolfgang Hahn, Klaus Schmitt, Christiane Behr, Karl-Heinz Heming, Brigitte Zarm) und Plastiken (Maria Lehnen, Soheyla B. Fahimi, Milen Miltchev) bis hin zu Installationen (Kai Welf Hoyme, Kathrin Tillmanns) und Fotografie (Christa Hahn, Johannes Post, Anna Link und Marc-Daniel Kress) – „Zusammen – Wenn sich Gegensätze anziehen“ präsentiert ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksformen sowie Kunstgattungen, die teilweise wie ein Hybrid funktionieren.

Obwohl die Künstler*innen jeweils einer einzelnen oder einer hybriden Gattung zugeordnet werden könnten, stehen Inhalt und Aussage dem konträr gegenüber. Yolanda Encabo und Irena Kulis sind beispielsweise Malerinnen, deren Herangehensweise sich ähnelt. Beide nutzen Fotografien als Ausgangspunkt ihrer Malerei, aber ihre Arbeitsweise ist unterschiedlich. Während es Encabos Ziel ist, die Bewegung der abgebildeten Personen hervorzuheben, ist es die Bewegung beim Arbeitsprozess und der Pinselduktus, die sich Kulis zu nutzen macht und sich somit an den Impressionismus anlehnt. Dies ist nur ein Beispiel der Gegenüberstellung zweier Künstlerinnen, die durch Gegensätze in ihren Arbeiten Spannungen erzeugen, die in der Ausstellung präsentiert werden.

Die Kunst hat die Kraft, Gemeinschaften zu formen, indem sie Menschen zusammenbringt, um gemeinsam über die Schönheit, die Bedeutung und die Herausforderungen unserer Welt nachzudenken. Das alles wird in der kommenden c/o-Ausstellung sichtbar gemacht. Sie ist nicht nur ein Fest der Kunst, sondern auch eine Plattform für den Austausch und die Diskussion über die Themen Gemeinschaft, Zusammenhalt und Gegensatz.


Zusammen – Wenn sich Gegensätze anziehen
Kuratiert von Natascha Frieser

Eröffnung: Samstag, 21. Oktober 2023, 18 Uhr

Städtisches Museum Schloss Rheydt
Schlossstr. 508, 41238 MG

Dauer: 22.10.–10.12.2023
Di. – Fr. 11:00 – 17:00 Uhr
Sa. und So. 11:00 – 18:00 Uhr

Führungen: 19.11. und 03.12.2023, jeweils 14 Uhr