Project Description
MENIA
MENIA
geboren 1965 in Zabrze, PL
lebt und arbeitet seit 1989 in Mönchengladbach, DE
Ausbildung
1991-1996 | Staatliche Kunstakademie Düsseldorf; freie Grafik bei Prof. Eggenschwiller und Malerei bei Prof. Rissa, Meisterschülerin; Arbeitsschwerpunkte: Malerei und Fotografie |
1987-1989 | Akademie der Bildenden Künste in Krakau/Kattowitz; Hauptrichtung Grafik-Design |
1980-1985 | Staatliches Lyzeum der Bildenden Künste in Kattowitz |
Einzelausstellungen (Auswahl)
2023
Wut, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach, DE
2021
Neues aus Florissimo und Glaubensbekenntnissen, 26.11. bis 12.12.2021, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2020
06.06. bis 21.06.2020, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2019
Sex and Death Celebration, 23.08. bis 08.09.2019, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2016
MITTENDRIN*STADTAFFEN, 02.04. bis 10.04.2016, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2015
Kakteenherz – Menia, Ausstellung No. 4, Direct Art Gallery, Düsseldorf
2014
7 Tage – 7 Urlaubsbilder, Projektraum EA71, Mönchengladbach
2013
Glaubensbekenntnisse, Projektraum EA71, Mönchengladbach;
Metzgalerie, Koblenz
2004
Im Grunde ist jeder Mensch zu allem fähig, Künstlerhaus Eickener Straße e.V., Mönchengladbach
2003
Das Seelenschlachten, Metzgalerie, Koblenz
2001
Jenseits der Träume, Mignons Zitronenland, Köln
1997
Marzena – Malerei, KulturForum, Willich-Neersen
1997
arbeiten von Marzena L., Konzeptgalerie Art & Weise, Mönchengladbach
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2018
Denkanstöße, mit Maria-Antonia Bußhoff, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2016
Pop Bohemiens, mit Karina Pietrucha, 03.12. bis 18.12.2016, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
2015
Mischpoke e.V.: Glasgrün, Buscherstr. 37, Mönchengladbach
2015
Mittendrin *Energie, projektraum EA71, Mönchengladbach
2014
MENIA: Bilder / Axel Eberhardt: Skulpturen,
Projektraum EA71, Mönchengladbach
2014
Ik zie wat jij niet ziet – Kunst en autisme, Museum Dr. Guislain, Gent/Belgien
2011
Durchgang zum Vielleicht, KulturAmbulanz am Klinikum Bremen-Ost, Bremen
2010
10 Jahre – 20 Künstler – 03 Orte, Metzgalerie, Koblenz
2010
Ich sehe was, was du nicht siehst, documenta-Halle, Kassel
2010
Bazonnale 02 – Afghanistan, KET, Weimar
2010
Bazonnale 01 – Lust 2010, Viehauktionshalle, Weimar
2009
sechs x neu im BBK, arte dos, Kempen
2008
Natur – Mensch 2008, Sankt Andreasberg (Oberharz)
2008
c/oncerning mg – Triptychon, Citykirche Alter Markt, Mönchengladbach
2008
I Triennale Malarstwa ANIMALIS, Mieska Galerie Sztuki „MM“, Chorzów/Polen
2006
c/oncerning MG, BIS, Mönchengladbach
2005
Ei und Werk – Die Sammlung, Schloss Rheydt, Mönchengladbach
2004
WeldeKunstpreis Zweitausenvier – 100 Beste zur Endauswahl, Plankstadt
2004
c/oncerning mg, Mönchengladbach
2003
c/ontraste – Fotoszene Mönchengladbach, BIS, Mönchengladbach
2003
Kunst für den kleinen Geldbeutel, Paritätisches Zentrum, Mönchengladbach
2003
concerning mg, BIS, Mönchengladbach
2003
Frühlingserwachen, Künstlerhaus Eickener Straße e.V., Mönchengladbach
2002
Powroty i Spotkania – aneks, Muzeum Miejskie im. Maksymiliana Chroboka, Ruda Slaska, Polen
2001
Kunstausstellung im Paritätischen Zentrum, Mönchengladbach
1997
Heile Welten, Stadthalle Bergheim, Bergheim
1995
The First International Art Biennale of Malta, Valletta/Malta
1991
Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf
1991
Galerie Jean Pellen, Düsseldorf
Die Werke der c/o-Künstlerin Menia bestechen zunächst durch ihre reiche Farbigkeit und vermitteln dem Betrachter einen paradiesischen, exotischen Anblick. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich dem Betrachter die tiefgründige Botschaft der Bilder. Sie zeugen von Gewalttätigkeiten gegenüber der Natur, den Menschen und Tieren, und behandeln Themen der gesellschaftlichen Ordnung und ihrer Widersprüchlichkeit. Dennoch weist die Künstlerin zurück, politisch, ideologisch oder feministisch zu agieren, auch wenn sie Sujets wählt, die an aktuelle gesellschaftliche Themen anknüpfen. Die Frage, was die Menschen gedanklich bewegt, ist das zentrale Motiv ihrer künstlerischen Arbeit. So widmete sie sich in ihrer Ausstellung „Glaubensbekenntnisse“ im Projektraum EA 71 beispielsweise den abrahamitischen Religionen und dem Anspruch auf „absolute Wahrheit“, der allen drei Glaubensrichtungen (Judentum, Christentum und Islam) zu eigen ist. Menia hinterfragt diesen Aspekt, reflektiert die täglichen Geschehnisse und setzt sich mit der Differenz zwischen Glaube und Wissen kritisch auseinander.
Ihr Drang nach “Welterklärung“ steht mit einem starken Bedürfnis nach Selbsterkenntnis im Zusammenhang. Es speist sich aus ihrem besonderen Lebensweg, auf dem von früh an das Attribut „Anderssein“ an ihr haftet. Erst vor vier Jahren wurde schließlich bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Menschen mit Asperger-Autismus sind in der Wahrnehmung nonverbaler Signale von anderen Personen sowie in der Aussendung eigener intuitiver Signale beeinträchtigt. Gerade in alltäglichen Situationen kann dies schnell zu Problemen führen, wenn zum Beispiel etwas ausgesprochen werden muss: „Mit der Wahrheit ist es schwierig, da die ungefilterte Direktheit oft zu Missverständnissen führt.“ Mit der Diagnose kam auch ein Stück Erleichterung. Plötzlich eröffnete sich ihr, wieso sie sich gedanklich so viel damit beschäftigt, wie die Welt funktioniert, „da ich nämlich auf nonverbale Kommunikation nicht so gut eingehen kann. Deswegen muss ich mir alles erklären.“ Der Autismus ist zwar Teil der Künstlerin, aber nicht etwas, auf das sie sich reduzieren lassen möchte, insbesondere bei ihrer künstlerischen Arbeit. Menias Werke befinden sich in einer eigentümlichen Schwebelage zwischen Wirklichkeit und Traum, äußerem und innerem Erlebnis. Sie verfügen über eine eindringliche Bildsprache, die eine singuläre ästhetische Position in der Kunstszene Mönchengladbachs einnimmt und im rohen Ausdruck der auf Lokalfarben angelegten und mit meist leichter Kontur versehenen Bildgegenstände an Werke der Art Brut erinnert. Es ist gerade die zunächst scheinbar positive, naive, aus einer unvoreingenommenen kindlichen Perspektive entstehende Darstellung, die für eine Verschärfung der kritischen Aussage sorgt. Die Drastik dieser Ambivalenz von Form und Inhalt sorgt beim Betrachter für nachhaltige Irritation. Irritieren und uns aus unseren eingeschliffenen Sehweisen herausreißen zu können, aber dies ist eine der besonderen Qualitäten, die das Wesen der Kunst ausmachen.
Christin Müller
Eickener Strasse 71, 41061 MG,
Tel.: 02166 – 890277
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