Project Description
VERA LOSSAU (D)
01.09.2004 – 28.02.2005
VERA LOSSAU
Abschlussausstellung: „Who cares“,
MMIII Kunstverein, 06. – 20. März 2005
Dicht gedrängt standen die Besucher während der Eröffnung in der Ausstellungshalle des MMIII und schoben sich vorsichtig an einem schnittigen, schwarzgummierten Installationsobjekt vorbei. In der Form erinnerte es an eine Strech-Limousine, mit Moosgummi ummantelt hätte es das Modell für eine Karosserie eines Prototyps sein können. Vermeintliche Entwicklungsskizzen hierzu waren auf dem großformatigen Gemälde an der gegenüberliegenden Wand zu sehen. Aus unterschiedlichen Perspektiven, aerodynamisch, schwarz glänzend, aber ohne Vorder- und Rückleuchten und eigentlich auch ohne Räder. Diese waren im Original auch nicht wirklich vorhanden. Weiße Rollen ragten aus den Radkästen heraus und ließen so manchen Besucher an das Vehikel der steinzeitlichen Comicfigur Fred Feuerstein denken.
„Who cares“ – was soll’s? Der 28-jährigen Düsseldorferin geht es darum, „bestimmte Vorstellungen zu destabilisieren“. Spätestens mit der tänzerischen Show-Einlage sind sämtliche Vorstellungsansätze aufgehoben. Mit kleiner Turnmatte, Hanteln, Gummiband und Sprungseil ausgestattet, hüpft eine junge Gymnastik-Actrice auf den Wagen und hält bei entsprechender Musik, mit Ansage der Schrittfolge, rhytmische Trainingseinheiten ab. „Who cares“ – was soll’s?
Vera Lossau kombiniert unterschiedliche Materialien und Medien, fügt Performances in ihre Installationen, die wie hier pseudo-technisierte Elemente enthalten, aber ebenso comicartige Wandmalereien aufweisen.
“Ich versuche, in meinen Arbeiten mehrere Kunstformen zu integrieren: Skulptur und klassische Malerei ebenso wie Performance, Video, Fotoarbeiten und Computerprints”, so die 10. Atelierstipendiatin der Stadt Mönchengladbach.
Auszug, Rheinische Post vom 08.03.2004 (Dr. Barbara Maiburg)
An der Rückwand waren wie Sprechblasen blaue Farbfelder platziert. Zentral das Bild eines verunglückten Autofahreres, das der Vorlage eines indischen Verkehrsschildes entstammt. Vorher–Nachher? Von der Luxuskarosse zum Autocrash? Wohl kaum. – „who cares.“ Im Begleitschreiben zur Einladung wurde dem Besucher die Möglichkeit angekündigt, „sich mental zu verwickeln“ – that cares.
Auszug, Rheinische Post vom 02.03.2004 (Dr. Dirk Richerdt)
Katalog:
Vera Lossau, We are the World! Who cares., Mönchengladbach, Druckverlag Kettler, 2006,
ISBN 3-00-018834-7 © Vera Lossau
Weitere Informationen:
http://www.vera-lossau.com/
1976
geboren in Haan geboren
1995
Deutsche Schülerakademie, Kunstgeschichte
1996-1997
Art and Design, Wirral Metropolitan College Wallasey, (GB)
1997-2006
Kunstakademie Düsseldorf
2003-2004
Master of Arts in Fine Arts, (Postgraduate) Chelsea College of Art & Design, London (GB)
Einzelausstellungen
2011
Fields of Lawn. Mit Maren Maurer. RAUM Oberkassel, Düsseldorf
2010
Falling Into Place mit Maren Maurer, Kunstverein Konstanz
con artist, kuratiert von Matthias Erntges, Raum Oberkassel, Düsseldorf
New Positions der Galerie Rupert Pfab, Art Cologne 2010, Köln
Origin Center, zusammen mit Stefanie Bühler, Philara, Düsseldorf
2009
“Dead drop”, Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf
Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen. Ausstellung der Preisträgerinnen Anja Schrey und Vera Lossau, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
2007
Saturdy evening Sunday School, REALACE ® GmbH – Fine Arts and Development, Berlin
2005
Vera Lossau, Who cares – MMIII – Kunstverein Mönchengladbach, Mönchengladbach
Gruppenausstellungen
2011
artists in residence exhibition 2011, Schloss Ringenberg, Haminkeln
Kunstpreis »junger westen 2011«, ehemaligen Fährmannschule, Recklinghausen
summertime. Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf
bergen naar de vlakte. Geistige Berge im Flachland. Stipendiaten Schloss Ringenberg 2011, Kunstverein Kölnberg
Haut. Mythos und Medium, Kunsthaus Hamburg
2010
Neues Rheinland. Die postironische Generation, Museum Morsbroich, Leverkusen
shimmer show and glocal lesson, Kunstverein Konstanz e.V., Konstanz
Highlights zur Kulturhauptstadt, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
Enovos Förderpreis Junge Kunst, Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen
2009
Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
Organ Mix, Total Museum of Contemporary Art, Seoul
Labor Schöppingen – DAS UNIVERSUM NEBENAN, Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Schöppingen
2006
Conversation with Art, on Art. bauhaus to Contemporary Art, Tokyo Opera City Art Gallery, Tokyo
2005
Gia Edzgveradze & “Everything is all right” with Friends, Museum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund
2004
Photography Video Mixed Media II, Daimler Contemporary, Berlin
Paradies im Bunker, Kunstbunker Tumulka, München
The DaimlerChrysler Collection, Iziko South African National Art Gallery, Kapstadt
DaimlerChrysler Collection for South Africa, Museum Africa, Johannesburg
The Daimler Art Collection, Pretoria Art Museum, Pretoria
2003
Photography, Video, Mixed Media – Neuerwerbungen 2002/2003, Daimler Contemporary, Berlin
M°A°I°S V: Paradies, Bunker unter dem Alexanderplatz, Berlin
Sex & Crime, kunst-raum schulte-goltz+noelte, Essen
prêt-à-porter – ready to wear -, Art & Henle, Berlin (closed, 2004)
2002
Liverpool Biennial 2002 – “The good and the bad”, M.A.I.S., Liverpool Biennial of Contemporary Art, Liverpool (England)
2001
Trouvailles”, Nusser & Baumgart, München
Auszeichnungen
2011
Erster Preis des Kunst am Bau Wettbewerbs für die Hochschule Hamm-Lippstadt, Standort Lippstadt
2010
Stipendium der Kunststiftung NRW, der Tel Aviv Artist Studios, des Goethe-instituts Tel Aviv und der Dan und CaryBronner-Stiftung
2009
Land NRW, Künstlerinnenförderpreis
2003
DAAD-Stipendium für London
2002
Erster Preis des Vestischen Künstlerbundes