Project Description

THOMAS KLEIN

1946
* Mönchengladbach

1966
Abitur im Hermann-Josef Kolleg, Kloster Steinfeld, Eifel

1966 – 69
Studium der Glasmalerei an der Werkkunstschule Krefeld bei Prof. Fünders

1970 – 71
Ausbildung zum Werklehrer in Düsseldorf

seit 1972
Tätigkeit als Kunsterzieher

seit 1974
Atelier für Glaskunst

1991
Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Glaskunst

Ausstellungen (Auswahl)

1995
Manu Factum, Museum für angewandte Kunst, Köln

1997
Manu Factum, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm

1998
Raum-Transparenz, Kreuzgang Kloster Steinfeld

1999
Manu Factum, Klingenmuseum, Solingen // Kunst c/o Mönchengladbach, Museum Schloss Rheydt

2000
Kunst im sakralen Raum, St. Peter Krempen

2001
Galerien in der Bank, Brüggen-Bracht // Manu Factum, Niederrheinmuseum Kevelaer // Klein-Link-Schillo, Orangerie Schloss Rheda

2002
Dichte und Transparenz, Kunst im Glashaus Hephata, Mönchengladbach // Artes – Arbeiten im sakralen Raum, St. Augustinus, Düsseldorf // Art Kubik, Niederrheinmuseum, Kevelaer

2003
Integrative Literaturwerkstatt, Aachen // Kunst c/o Mönchengladbach, BIS

2004
Faszination Glas IHK Forum, Hannover // Verbindungen Niederrhein-Museum, Kevelaer

2005
Galerie unter den Linden, Hertzebrock-Clarholz // Kulturraum Burg Brüggen, Nettetal

2006
Kultur.Punkt, Friedenskirche, Krefeld // Einblicke, Kunstverein Grevenbroich

2007
Manu Factum, NRW-Forum Düsseldorf // Retrospektive 44 Jahre Staatspreis NRW, Museum Zons // Grenzgänge, Rheinland-Pfalz / NRW, Palmenhaus Unkel

2008
Galerie Mediapark 5, Köln // Triptychon, City Kirche Mönchengladbach

2009
Linie-Kunst, NVV AG, Mönchengladbach

2017
Ansicht – Absicht – Aussicht, 23.06. bis 09.07.2017, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach

Arbeiten im öffentlichen Raum

2-teilige Brunnenskulptur (Bronze) im Neuen Ortskern, Kleinenbroich
Glastüren St. Helena, Rheindahlen
Eingangsgestaltung, Baugewerbliche Verbände Düsseldorf
Bronzekreuz und Propheten-Glasbilder, Kloster-Steinfeld
Drei Fenster der Friedhofskapelle, Mönchengladbach-Venn
Glas- und Bleiobjekt Halbkugelstruktur (Staatspreis), NVV AG Mönchengladbach
Kon-Sequenz, 9-teiliges Fenster, IHK Krefeld
Panta rhei, 12-teiliges Treppenhausfenster, Hermann-Josef-Kolleg, Kloster Steinfeld
Glaskreuz, St. Augustinus, Düsseldorf
Seitenlichter Eingangsgestaltung Lohmühlenturm, Mönchengladbach
Forum-Glaswand, BP-Castrol, Industriegebiet Rheindahlen
Fenstergestaltung und Glaskreuz Neue Friedhofshalle Holt, Mönchengladbach
2-teiliges Glaskreuz, Haus am Buchenhain, Mönchengladbach-Rheydt

Die Dinge enthalten Ordnung, Struktur und Spiel.

Thomas Klein schafft gläserne Räume. Aufbauend auf strengen mathematischen Grundformen wie Quadrat sowie Zylinder, Quader und Pyramide, die aneinandergereiht werden, entstehen massive und zugleich rasch vorüber gehende Objekte. Der Blick des Betrachtenden vor den Objekten und durch die Objekte hindurch wird ständig gebrochen, irritiert. Durch stufenlose Sandstrahlmattierungen werden Transparenz und Dichte Grundlage für unterschiedliche Räumlichkeit.

Nichts ist wie es scheint.

Durch eine Linse sieht man die Welt plötzlich auf den Kopf gestellt. Farbige Quadrate hinter den Linsen verschwinden optisch, obwohl sie dort sind, oder Sie verwandeln sich in konische Körper. Dagegen entdeckt man buntes Licht, ohne einen Hauch von Farbe zu finden. Gerade Glasstäbe werden unscharf, ihre Seitenränder erscheinen gezackt und sind doch schnurgerade. Bewegt man sich um das Objekt herum scheint es selber in Bewegung zu geraten.

Thomas Klein will mit seinen Objekten überraschen, Sehgewohnheiten und optische Wahrnehmung in Frage stellen.

Text (Ausschnitt): Sigrid Blomen-Rademacher

Künstler wählen ihr Medium, um die Welt, die sie in aller Tiefe durchdringen, darzustellen. Oftmals beschäftigen sich Künstler heutzutage mit verschiedenen Medien gleichzeitig, wie etwa Fotografie, Video, 3D-Kunst oder Zeichnung, um mit der Geschwindigkeit der Welt um sie herum mithalten zu können. Es ist mittlerweile selbstverständlich geworden, dass mehr als eine Technik benötigt wird, um die äußere oder auch innere Welt, wo so viel los ist, zum Ausdruck zu bringen und dabei jedes Mal aufs Neue kreativ und attraktiv zu bleiben. Es gibt aber auch die Fälle, in denen Künstler und ihre Werkzeuge so fest miteinander verbunden sind, dass sie Hand in Hand durch die Welt, die Zeiten und die Menschen um sie herum schreiten.

Thomas Klein ist einer von ihnen. Er kennt und nutzt seinen Werkstoff schon seit über dreißig Jahren. Sein Interesse und seine Begeisterung für Glaskunst blieben unverändert, seit er das Material das erste Mal in Köln kennengelernt hat. Sein Umgang mit Glas jedoch entwickelte sich, genauso wie seine Künstlerpersönlichkeit, seitdem stets weiter. Scharf definierte Linien, perfekte Formen, minimale und saubere Enden treffen sich plötzlich in einemSpiel, welches durch das Licht geführt ist. Denn für Klein ist die größte Besonderheit von Glas seine Fähigkeit, das Licht zu reflektieren. „Wenn die Betrachter mit meinen Werken interagieren, registrieren sie viele Lichtspiele. Die Leuchtstellen der Arbeiten reflektieren und zeigen einen möglichen Farbwechsel bei einem beschichteten und spiegelndem Glas zum entsprechenden Komplementärkontrast, z.B. Blau-Orange. Die plastische Form des Glases bringt das Licht direkt zum Betrachter. Mein Versuch ist es, das was nicht da zu
sein scheint, sichtbar zu machen.“

Klein lässt die Besucher seiner Ausstellungen nicht nur passive Zuschauer sein. Vielmehr erwartet er von ihnen, dass sie seine Werke umkreisen, sich bewegen, versuchen seine Kunst zu verstehen und sogar manchmal, seine Installationen aktiv zu verändern. In seinen Ausstellungen transformieren sich einfache physikalische Regeln in ein Spiel mit optischen Phänomenen. Das ist es, was Klein an seiner Arbeit reizt. Dabei verlässt er sich auf seine Emotionen, welche während der Kreation seiner Werke darüber entscheiden, ob dies gelingt oder nicht.

Thomas Klein ist ein Künstler, der versucht einen unsichtbaren Dialog zwischen seinen Werken und dem Betrachter zu erzeugen. Dabei ist es sein Bestreben, mit geometrisch geformten Werken, eine beruhigende Harmonie entstehen zu lassen. Er besitzt die benötigte Sensibilität für seine Umgebung, um in seinen Arbeiten alles Überflüssige weg zu lassen und so die Kakophonie der Welt etwas erträglicher zu machen.

Didem Sandikci, c/o-Magazin 02/2020

Thomas KleinThomas Klein

Aachener Straße 447
41069 Mönchengladbach
02161-540970
thomas.klein@glaskunst-klein.de
www.glaskunst-klein.de