Free Internet for everybody! warb dieses sehr spezielle Internetcafé.

Zum Abschluss seines Aufenthaltes als Atelierstipendiat der Stadt Mönchengladbach installierte der belgische Künstler Stani Michiels sein „Copacabana-Cybercafé“. Es handelte sich dabei um ein scheinbar normales Internet-Café, das sich nicht als Kunstprojekt zu erkennen gab. In der Theatergalerie Mönchengladbach warb es wie ein gewöhnliches Internet-Café mit einem besonderen Angebot um Kunden: Der Zugang zum World Wide Web war kostenlos. Die Kunden konnten ganz normal alle Internet-Seiten aufrufen und nutzen.

Dass dabei aber in Echtzeit mittels eines Filtersystems eine Vielzahl von Wörtern in ihr Gegenteil (Antonym) vertauscht wurde, wussten die Kunden des Internet-Cafés nicht. Bei gleicher grafischer Oberfläche waren sie so einem veränderten wörtlichen Inhalt von Web-Sites, E-Mails und Chat ausgesetzt. Erst nach und nach bemerkte der aufmerksame Surfer, dass die Worte radikal verändert wurden. Ziel war es, den Besucher in subtiler wie empirischer Weise mit einer handfesten Manipulation des WWW zu konfrontieren. Letztlich machte er dabei eine kafkaeske Erfahrung: “Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.” Das Konzept des „Copacabana-Cybercafés“ wurde bereits in Amsterdam, Paris und Boston präsentiert und war dort jeweils ein voller Erfolg.
(Quelle: prm Museum Abteiberg)