….dem Betrachter erscheinen meine Bilder oft geheimnisvoll.
Es sind aber nur Produkte der Unzulänglichkeit.

Auch wenn ich es noch so gerne möchte, vieles kann ich gar nicht malen, dazu ist mein Talent zu gering. Bei Spiel- und Standbein z. B. habe ich Probleme, deshalb die langen Gewänder.

Ein trabendes Pferd bekomme ich nicht hin, also werden Rösser zu Steckenpferdchen. Stäbe sind leichter zu pinseln.

Mit 9, in der Vierten, hatte ich mal die Aufgabe, das Paradies zu malen. Ich lieferte einen Baum voller Äpfel ab und in der Mitte der trächtigen Baumkrone ein Stielchen ohne Frucht. Weil der Lehrer sein Adam & Eva nicht gelesen hatte, bekam ich die schlechteste Note. Trotzdem war ich stolz auf meinen eigenen Paradiesblick…

Wenn ich das Wort Bundesliga höre, denke ich nicht an St. Pauli oder Schalke, sondern an spuckende Rotzer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der berühmte Dripartkünstler nur Fußball im Kopf hatte.

Wohin man auch kommt, überall hängen Sphärenklänge auf Leinwand. Meistens von Arzt- oder Apothekergattinnen gemalt. Bei diesen wohltuend wirken sollenden Werken denke ich an ungespülte Teller mit Spinat- und Spaghettisauceresten. Manchmal auch an die Bundesliga.

Vor vielen Jahren sah ich ein Foto des kopfüber aufgehängten Duce. Stets, wenn ich Italien höre, sehe ich das Bild vor mir. Ich glaube nicht, dass der Baselitz nur an Italien denkt.

Im Gegensatz zu verdienstvolleren und talentierteren Künstlern muss ich bescheiden bleiben und weise gern darauf hin, dass der Ursprung meiner Malerei, gepaart mit Gestaltungsdrang, eben in der Unzulänglichkeit und in meinem Eigenblick zu finden ist….

Robert Heijkoop

Robert Heijkoop

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