Project Description

MARTIN LERSCH

Martin Lersch (ein Enkel des Arbeiterdichters Heinrich Lersch) studierte von 1971 bis 1973 Design an der Fachhochschule Niederrhein Krefeld und im Anschluss daran bis 1976 Illustration an der Folkwangschule Essen. Er erhielt mehrere Stipendien (zum Beispiel 1980 vom Deutsch-französischem Jugendwerk, 1986 Kreativitätsstipendium des Regionalrates Pays de la Loire und 2006 Turm-Stipendium Geldern). Lersch wohnte immer wieder für längere Zeit in Frankreich und betätigte sich neben seiner Arbeit als Zeichner, Illustrator und Maler auch in den Bereichen Bühnengestaltung, Buchproduktion und Musik-Performance (Klarinette, Gitarre, Elektronikinstrumente und Kinderspielzeug). Lersch führt seit langem Kunst- und Musikprojekte in Bibliotheken, Museen, Gefängnissen sowie mit französischen und deutschen Schulklassen durch, z.B. zusammen mit der Mezzosopranistin Gesine van der Grinten bei der Ensemblia 2007. Von 1994 bis 2007 war er Mitarbeiter an der von Erik Martin herausgegebenen Jahresschrift für Literatur und Grafik Muschelhaufen.
Der verheiratete Martin Lersch lebt und arbeitet in Goch.

Eigene Bücher, Ausstellungskataloge

  • Zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld 1979
  • Paletten. Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach 1982
  • Zur Kunstgeschichte. Bauen und Fliegen. Krefelder Kunstverein 1987
  • in Bezug auf… Pfalzgalerie. Kaiserslautern 1989, ISBN 3-89422-000-7
  • La vie de Marie de Médicis d’après Rubens. Das Leben der Maria Medici nach Rubens. (Zusammen mit Helge Drafz; Text dt. und franz.) P. A. C. A., Angers 1989, ISBN 2-907334-04-2
  • à propos de Minna. une interpretation cynique du phénomène amoureux. Galerie de Prêt / Nouveau Théâtre d’Angers 1990
  • In Frechheit verliebt. ADELI. Seiches-Sur-Le-Loir 1990. ISBN 2-908-908-00-8
  • Wo sind die Liebespaare? Frauen und Männer, gezeichnet von Martin Lersch. Galerie Fochem, Krefeld 1991, ISBN 3-928668-13-7
  • Von der Schwanenburg zur Enteninsel. Städtisches Museum Haus Koekkoek, Kleve 1992
  • Martin Lersch. Folgenreiche Bilder. Institut für Kunstgeschichte an der RWTH Aachen, 1994, ISBN 3921955211
  • Le musée imaginaire de Martin Lersch. Une correspondance imaginaire entre Henri Matisse et Auguste Herbin. Musée Matisse, Le Cateau-Cambrésis 1996
  • Caminos. Images: Martin Lersch, Texte: Anita Lebray. Angers 1997, ISBN 2-908908-04-2
  • Wilhelmshaven zur Zeit. Ein Buch zur Stadtgeschichte. Galerie M. Wilhelmshaven 2000
  • Sur les traces de Matisse. Martin Lersch Dessine. Musée Matisse, Le Cateau-Cambrésis 2001, ISBN 2-907545-31-0
  • Pour sortir de la crise politique. La Flèche (Frankreich) 2005
  • Le Tôkaidô de Hiroshige. Editions Expressions contemporaines. 2005, ISBN 2-909166-15-5
  • PS Bourlesques Storys, Herausgeber Museum Goch, 2008
  • Hesses Klingsor gezeichnet, Herausgeber Museum Goch 2011
  • Schreiben Freunde · Familie, Heinrich Lersch 1889-1936, Pagina Velag und Martin Lersch, Goch
  • Martin Lersch’s Bilder zu Theodor Storm’s Erzählungen, Pagina Verlag Goch 2016
  • J’AIME PICTURES MALEN , Pagina Verlag, Goch 2018
  • Niederrheinkunst, Heimat und Duden, LVR-Niederrheinmuseum Wesel, 2020

Buchillustrationen

  • Heinrich Lersch: Manni. Geschichten vom Jungen – aufgeschrieben vom Vater Heinrich Lersch. Diederichs, München 1989, ISBN 3-424-00993-8
  • Erik Martin: Die schwierigen Jahre. Corvinus Presse, Berlin 1995, ISBN 978-3-910172-31-9
  • Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Grafik. Viersen 1994 – 2007, ISSN 0085-3593
  • Matthias Schamp: In den Berg hineinfressen. Gedichte. Corvinus Presse, Berlin, ISBN 3-910172-27-X
  • Literatur am Niederrhein. Nr. 29/1994 und Nr. 36/1997. Düsselberg, Krefeld
  • Thomas J. Hauck; Martina Moeller (Herausgeber): Die sehr schmerzliche Tragödie der Doña Inês de Castro. Focus, Gießen 1997, ISBN 3-88349-456-9
  • Bernhard Bleske: Du selber machst die Zeit. Sassafras, Krefeld 2002, ISBN 3-922690-83-1
  • Albert Vigoleis Thelen zum 100. Geburtstag. Grafikmappe zus. mit Thomas Huber und Thomas Virnich. einblatt, Viersen 2003
  • Peter Klusen: Der Tod kostet mehr als das Leben. Kriminalgeschichten. Edition Trèves, Trier 2004, ISBN 3-88081-538-0
  • Heinrich Heine zum 150. Todestag. Grafikmappe zusammen mit Felix Droese, Georg Ettl und Thomas Huber. einblatt, Viersen 2006

Buchumschläge und CD-Cover

  • Juni. Magazin für Kultur und Politik Nr. 2/1988. (Buchumschlag). Juni Verlag, Viersen 1988, ISSN 0931-2854
  • Albert Vigoleis Thelen: Der Magische Rand. Eine abtriftige Geschichte. (Buchumschlag). Juni, Mönchengladbach 1989, ISBN 3-926738-06-5
  • Albert Vigoleis Thelen: Poetische Märzkälbereien. Gesammelte Prosa. (Buchumschlag). Juni, Mönchengladbach 1990, ISBN 3-926738-15-4
  • Muschelhaufen Nr. 47/48. Jahresschrift für Literatur und Grafik. (Buchumschlag). Viersen 2007, ISSN 0085-3593
  • matt oder hochglanz. (CD-Cover). Dormagen 2005
  • Wenn der Abend naht. (CD-Cover). Wachtendonk 2006
  • Gustav Mahler. Sinfonie Nr. 4. (CD-Cover). Ensemble Niederrhein 2007

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen oder Einrichtungen

  • Stadtbibliothek, Viersen (Wandbild)
  • Altenheim Maria Schutz, Krefeld (Flurgestaltung)
  • Hauptschule Heinrich-Lersch in Mönchengladbach-Lürrip (Treppenhausgestaltung)
  • Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld
  • Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
  • Musée des Beaux-Arts, Angers (F)
  • Stadtmuseum, Ratingen
  • Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
  • Siegerland-Museum, Siegen
  • Museum „Haus Koekkoek“, Kleve
  • Museum Schloss Rheydt, Mönchengladbach
  • Musée Tessé, Le Mans (F)
  • Musèe Matisse, Le Cateau-Cambrésis (F)
  • Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau

Einzelausstellungen

1982
Museum Abteiberg, Mönchengladbach

1992
Städtisches Museum Haus Koekkoek, Kleve

1996
Konrad Kramer Museum, Kempen

1996
Musée Matisse, Le Cateau-Cambrésis (Frankreich)

1998
Médiathèque, Orléans (Frankreich)

1999
Scène Nationale de Cherbourg (Frankreich)

2000
Museum Haus Rottels, Neuß

2001
Theodor Storm Literaturmuseum, Heilbad Heiligenstadt

2002
Galerie du Rire Bleu, Figeac (Frankreich)

2003
Museum Schloss Rheydt, Mönchengladbach

2004
Museum Goch, Goch

2004
Médiathèque Louis Aragon, Le Mans (Frankreich)

2005
Böll-Cottage. Illustration: Irisches Tagebuch. Achill Island (Irland)

2006
Städtische Galerie im Park Viersen

2007
Nordwolle Delmenhorst, Museum für Industriekultur

2007
Kunstinitiatief L5, Roermond (Niederlande)

2009
Siegerlandmuseum Oberes Schloss, Siegen

2010
Museum Forum Arenacum, Kleve

2011
Niederrheinisches Museum, Kevelaer

2012
Kultur- und Stadthistorisches Museum, Duisburg

2013
Galerie Löhrl, Mönchengladbach

2016
Museum M.A.C. House, Leusden (NL)

2017
Museum ARENACUM, Kleve-Rindern

2019
Werretalhalle (mit Gesine Lersch), Löhne

2020
Museum Begas Haus, Heinsberg

2021
LVR-Niederrheinmuseum Wesel
Stadtbibliothek Worms

2022
FRIEDE UND JEU D’ÉCHEC DUCHAMP, 24.06. bis 10.07.2022, Galerie im Atelierhaus E71, Mönchengladbach
zutischgebeten, Citykirche Alter Markt, Mönchengladbach

2023
„Malereien auf Holz und Papier“, Krankenhaus Bethesda, Mönchengladbach
„1373 Krinfelde“ Stadtarchiv Krefeld, Krefeld

Gruppenausstellungen

2023
Zusammen – Wenn sich Gegensätze anziehen, c/0-Ausstellung, Städt. Museum Schloss Rheydt, Mönchengladbach, DE

„Übergreifendes Merkmal der Ausstellungen von Martin Lersch ist sein gezielter Rückgriff auf den unerschöpflichen Bilderfundus der Kunstgeschichte, den er erzählerisch in seine Arbeiten einfließen lässt. Entweder nach den Originalen oder über Reproduktionen der Kunstwerke, wie sie ungezählt in Form von Postkarten, Katalogen, Kalenderblättern u.a.m. verfügbar sind, entwickelt der Künstler in Malerei, Zeichnung und gelegentlich Collage eigenständige Arbeiten, die nicht als Kopien angelegt sind. Vielmehr orientiert sich Martin Lersch an aussagekräftigen Details der Vorlagen, wie Hände, Häuser, Tiere, Heiligenfiguren, Musikinstrumente etc., die er mit geübtem Strich nachzeichnet und koloriert, um sie anschließend themenbezogen zu bündeln.“

– Christian Krausch

Martin Lersch und sein Duden

‚Konrad Duden, 1829 auf Gut Bossigt in Lackhausen und heute zu Wesel gehörig, geboren, wurde mit seinem 1880 erschienenen „Vollständigen ortographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ richtungweisend für die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung. Von der 9. Auflage (1915) an erschien dieses kanonische Werk dann unter dem Titel „Duden“. Spätestens jetzt war der „Duden“zum Begriff geworden. Nun erschöpfte sich die Autorentätigkeit  des berühmten Philologen freilich nicht mit der Festlegung von Schreibweisen des deutschen Wortschatzes. Neben seinen „Grundzüge(n) der neuhochdeutschen Grammatik“ (1901) ist hier beispielsweise seine „Etymologie der neuhochdeutschen Sprache mit einem ausführlichen Wörterverzeichnis“ (1893) zu nennen. Konrad Duden beschäftigte sich also nicht nur mit formellen Regularien, sondern grub in den Tiefen der Wortbedeutungen und ihrer historischen Entwicklung. Erst so, mit Nebenbedeutungen und Akzentsetzungen, die im Wortsinn mitschwingen, erschließt sich der Reichtum der deutschen Sprache.

Dieser Sinn für Vieldeutigkeit schlägt nun doch eine Brücke zwischen Konrad Duden und dem Künstler Martin Lersch, auch wenn dessen Duden  überhaupt  kein Regelwerk sein will, weder für seine noch andere „Malereien“. Die hier versammelten Künstlernamen sind so beliebig nach Vor- oder Nachnamen in die alphabetische Ordnung eingefügt, könnten auch durch andere ergänzt, vielleicht auch ersetzt werden. Und schließlich: Sämtliche Bilder sind von Martin Lersch gemalt, der sich die Freiheit nimmt, den Werken anderer Künstler, die ihn anregten oder auch nachhaltig beeindruckten, seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Ordnungssysteme haben in der Sicht von Martin Lersch zwar ihren Sinn, sollten  aber nie als vollendet verstanden werden. In Schubladen zu sortieren, ist für Orientierungen sicher unerlässlich, nur sind sie eben nicht zu schließen sondern grundsätzlich  offen zu lassen. Und vor allem: Befülle deine Schubladen mit Inhalten, die du dir angeeignet und verinnerlicht hast und schreibe deinen eigenen Duden, so etwa könnte die Botschaft von Martin Lersch lauten.“

– Veit Veltzke, LVR-Niederrheinmuseum Wesel

Martin Lersch

Triftstraße 167
47574 Goch
ma.ler@gmx.net
de.wikipedia.org/wiki/Martin_Lersch

Tel.: 02823 9289958