Project Description

MIEKE VAN SCHAIJK (NL)

17.04.1998 – 18.10.1998

MIEKE VAN SCHAIJK
Abschlussausstellung
Atelierhaus Mönchengladbach, 19. November 1999 

Bei einem Glas Wein und niederländischem Bier …

… stellte die dritte Stipendiatskünstlerin, Mieke van Schaijk aus den Niederlanden, am 19. November 1999 ihre Werke im Atelierhaus Mönchengladbach vor.
Zu dieser Zeit war das Label “Computerkünstlerin” noch von anderer Bedeutung als es heutzutage der Fall ist. War das Internet noch weit von seinem Siegeszug entfernt, beschränkte sich der Wirkungskreis größtenteils auf versierte Computerbenutzer. Vor diesem Hintergrund sind die medialen Arbeiten van Schaijks – Prints, Videoclips und Projektionen – als extrem gegenwartsnah zu bezeichnen.

Im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stand das Alltägliche in Kombination mit Fragmenten und Zitaten aus der Kunstgeschichte. Wiederholt modifizierte Fotosequenzen zeigten collagenhaft anmutende, allseitsbekannte Momente des Alltags und gelangten durch die ungewohnte Kombination zu völlig neuen, virtuellen Bildwelten. Ihre Kunst war doppelbödig: In ihrem spielerischen Umgang mit dem Computer fügte sie Einzelbilder zu einem Ganzen ineinander, deren innere Zusammenhänge vom Betrachter erkannt und wie ein Puzzle zusammengefügt werden mussten.

Hinter alldem stand die auch heutzutage viel diskutierte Frage, was exakt in der digitalen Produktion noch als Abbild von Wirklichkeit zu gelten hat: Das Sichtbare oder vielleicht das Gedachte? In ihren Arbeiten traf beides zu, in ihren Bildwelten schienen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Fakten und Phantasie zu verschmelzen. Dabei erzählte sie stets Geschichten, die ihrer eigenen Erfahrungs-, Gefühls- und Lebenswelt entstammten. Mit Ironie und Humor verwies sie auf eigenwillige Glaubens- und Vorstellungswelten aus dem bewussten und unbewussten Raum, indem sie Unsichtbares dokumentierte und auf diese Weise Transparentbilder entstehen ließ.

Wesentlicher Bestandteil ihres Schaffens ist der Text, der in gleicher Weise Anwendung fand, wie in ihren Bildwelten. So erschienen ihre Sätze mal in Form knapper Werbebotschaften, mal als isolierte Gedankenfetzen, die einer virtuellen Poesie zu entspringen schienen und in ihrer Kombination zum Bildgeschehen neue Sinnzusammenhänge offerierten. Die Texte standen oftmals in überhaupt keinem Zusammenhang zu den Bildern – vielmehr relativierten sie diesen und machten den Weg frei für neue Gedankenspiele.

Quelle: prm Museum Abteiberg

 

Katalog:
Happy Families- Ein Spiel für einen oder mehrere.
Mieke van Schaijk, Happy Families – a game for one or more, Soon Editionsm 2000, ISBN 90- 901- 3875-7, © Mieke van Schaijk
Kartenspiel bestehend aus 8 verschiedenen Farbsets zu je vier Karten. -ohne Spielregeln.

Mehr Informationen:
http://www.miekevanschaijk.nl/

Gruppenausstellungen

2005
Constructed Moment – KW 14, ‘s-Hertogenbosch

2002
Telescopium – Kunsthalle Wilhelmshaven, Wilhelmshaven

1999
Youthquake ! – W139, Amsterdam